Das wunderschöne Irland

Cork ist nicht gerade das, was wir den besten Ort für Sighteeing Touris nennen würden, aber wer gerne trinkt und auch Spaß am Leben hat ist hier genau richtig. Party steht hier an oberster Stelle, was auch bei den Einwohnern deutlich zu spüren ist. Egal wo man hin geht, hört man die Menschen lachen, tanzen und schreien. Die Suche nach der perfekten Bar war nicht sehr schwer, denn live Musik gab es überall. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sie aufhören und wir das letzte Bier austrinken mussten. Vielleicht war es auch gut so, denn in einem guten Klima lässt sich ja wie jeder weiß gut aushalten 😉

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Wir schliefen nur eine Nacht in Cork und machten uns gleich am nächsten Vormittag auf den Weg in Richtung Toormore in der Nähe vom Mizen Head.

Charles Fort

Zu Zeiten der Errichtung war es als Schutz für den daneben befindlichen Hafen, der aufgrund seiner Nähe zu Frankreich ein leichtes Unterfangen für einen Angriff war gedacht. Später wurde es wegen seiner strategischen Ausgangslage als Unterschlupf für die Soldaten im Bürgerkrieg verwendet. Gegen Ende des Bürgerkrieges befanden sich die Nordiren in dem Fort, was die sofortige Auslöschung durch den Rest von Irland mit sich zog. Jedoch ließen sich die Nordiren nicht so leicht vertreiben und brannten das ganze Fort mit sich nieder. Heute kann man nur noch Gebäudemauern wie von einer Burg betrachten und ein paar wenige Gebäude, die in ein Museum umgewandelt wurden. Für uns war es alleine schon wegen der super Aussicht und der vielen geschichtlichen Ereignisse einen Besuch wert.

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Mizen Head

Genau gesagt sind es Klippen, Klippen und nochmal Klippen am südlichsten Punkt von Irland verbunden mit einer Brücke. Für die Sicherheit der vielen Touristen wurden sämtliche Wege betoniert und mit Geländern umrahmt. Dies störte uns sehr, denn es war für die Aussicht sehr kontraproduktiv. Wir fühlten uns wie Kühe in einem Zaun. Fotos konnten nur dort gemacht werden, wo jeder sie macht und Teilweise wurde sogar die Laufrichtung vorgegeben. Alles in allem hat sich der Besuch wegen der schönen Aussicht trotz unserer starken Kritik gelohnt.

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DSCF0812 DSCF0787Barleycove Beach

Was ist schon ein Ausflug ohne einem entspannenden Ausklang am Strand? Scheinbar gibt es hier 2 Strände mit demselben Namen. Zum 1. hätten wir den Barleycove Beach mit etwa 800 Meter Fußmarsch durch eine Wiese vom Parkplatz zum Strand und zum 2. den Barleycove Beach eine Kurve um die Klippe, der zwar nur halb so groß, aber viel schöner und weniger überlaufen, als der andere war. Ich glaube nur die wenigsten wissen, dass es diesen gibt. Allerdings glaube ich auch, dass er andernfalls bei weitem nicht mehr so schön wäre.

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DSCF0892 Mittlerweile war es schon 18:00 Uhr und wir standen noch immer ohne Unterkunft da. Irgendwie war jeder schon etwas von der Unwissenheit der zukünftigen Übernachtungsmöglichkeiten genervt. Seit einigen Tagen waren wir nun auf der Suche nach Couchsurfing Unterkünften für alle bevorstehenden Orte und Städte, doch leider stellte sich heraus, dass die Iren lieber gerne auf Couchs surfen, statt ihre an zu bieten. Mit viel Glück fanden wir dann doch noch eine Unterkunft und konnten uns bei ein paar Drinks um die Planung der nächsten Tage kümmern. Der Entschluss fiel auf ein kleines Cottage nahe Galway für 5 Tage, jedoch gab es auf dem Weg dorthin noch einiges zu sehen.

Die Reise brachte uns durch den Killarney Nationalpark, wo wir im letzten Moment noch die Zusage eines Couchsurfers bekamen. Vollkommen erleichtert feierten wir diesen Triumpf im MC Donalds bei einem Burger und machten uns auf dem Weg zu seiner Farm. Seine Wegbeschreibung war schon etwas seltsam: „Fahrt die .. Straße 10 Kilometer raus aus der Stadt und biegt nach der kleinen Kapelle links ab. Dann kommt ihr auf eine Straße, die immer schmaler und unbewohnter wird, bis sie Endet und biegt dann links in die Sackgasse ab. Ganz am Ende dieser Straße kommt ihr zu meinem Haus.“

Bei seinem Haus angelangt dachten alle dasselbe. „So fängt ein Horrorfilm an.“ Am Ende der dicht bewachsenen Straße stand ein uraltes Gebäude vor uns. Dahinter konnten wir eine leere Scheune sehen, die auch schon eine bessere Zeit hatte. Irgendwie hatte es etwas Interessantes an sich. Kaum stellten wir den Motor ab, sprang unser Gastgeber schon hervor und begrüßte uns herzlich. Alle verstanden sich sofort super und es wurde viel getrunken, gefeiert und gelacht. Um mehr Zeit im Killarney Nationalpark zu haben schlug er uns vor eine weitere Nacht bei ihm zu bleiben und mit ihm eine kleine Bootsfahrt zu machen. Mal ehrlich, wer sagt da schon nein 😉

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Also fuhren wir am nächsten Tag nochmals in den Park und trafen unseren Kollegen gegen späteren Nachmittag beim Ross Castle. Da stand er schon, ein Benzintank unterm Arm und die schlechte Mitteilung, dass sein Boot zwischen den Bäumen steckt. Auf dem Weg dahin liefen wir an einem kleinen Anlegeplatz vorbei durch dichtes Gebüsch. Irgendwie glaubte keiner mehr so richtig daran, dass jetzt gleich sein Boot vor uns steht, doch da war es nun endlich. Es war ein kleines Boot mit einem Außenborder Motor. Keine Ahnung, wie lange es schon so da steht, denn die Äste eines Baumes ragten schräg herunter und verhinderten das abtreiben. Wir brauchten eine Weile um es wieder fahrtüchtig zu machen, doch als wir Platz nahmen, kam schon das nächste Problem. Der Motor ging nicht an. Jetzt, da wir schon so weit gekommen sind, wollte ich auch nicht mehr klein bei geben. Aus diesem Grund schlug ich vor die Paddel in die Hände zunehmen und die kleine Insel anzusteuern. Gesagt, getan, nur leider war die Insel über 2 Kilometer entfernt und ich bin keine 20 mehr 😉 Nach 50 Metern entschieden wir auf die andere Seite der Burg zu paddeln und einen Anlegeplatz zu suchen. Während wir nach etwas leicht zugänglichem, offenen suchten, wollte unser Kollege genau das Gegenteil. Letzten Endes wurde daraus die am dichtest bewachsene Stelle, aus der es ein schwieriges Unterfangen war zum Parkplatz zu kommen. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass wir soeben unbewusst beim Diebstahl eines Bootes halfen, aber natürlich war es seines… oder doch nicht?! Er hatte auf alle fälle den Schlüssel für den Motor 😛

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Was solls.. Wir hatten trotzdem sehr viel Spaß und luden ihn später noch zu Pizza und Bier ein.

Nun stand der letzte Tag vor unserer Ankunft im Cottage vor der Tür. Auf Empfehlung von unserem Kollegen machten wir uns auf nach Valentia Island zum Bray Head. Seiner Meinung nach war es der geheime Ersatz von den Cliffs of Moher. Kurz gesagt: Keine andere Touristen, keine Absperrungen, viel Natur und niemand, der uns das Geld aus der Tasche ziehen möchte. Problematisch war allerdings, dass er den Namen der Klippe nicht mehr wusste.

Wenn jemand Valentia Island googelt, dann landet man sofort bei den Fogher Cliffs. Wir dachten, dass es das sein muss, doch leider handelt es sich wieder um eine umzäunte Gegend mit akzeptablem Ausblick. Sehr enttäuscht wollten wir uns auf den Weg nach Galway machen, doch zum Glück warf Corinna den Einwand ein, noch etwas weiter in Richtung Westen fahren. Dabei kamen wir zu einem Parkplatz mit dem Verweis zu einem Wanderpfad zum Bray Head. Einparken und los laufen lautete die Devise. Es musste einfach hier sein, wo sonnst.

Nach insgesamt 30 Minuten Fußmarsch, hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Eine Landschaft wie in der Filmreihe „Der Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“ machte sich vor uns breit. Keine Zäune, keine Menschenseele, nur die Natur, tausende von Ziegenhaufen und hinter uns ein alter Turm. Es war geradezu verlockend sich nahe an den Abgrund zu setzen und die Füße hinunter baumeln zu lassen. Zumindest für alle, außer mich. Ich würde euch jetzt gerne Fotos davon zeigen, doch seltsamerweise fehlen genau diese 60 Fotos auf der SD Karte. Sämtliche Fotos unmittelbar davor und danach hatten wir, doch genau diese nicht 🙁 – vil. tauchen sie ja noch auf…

Und so machten wir uns nach einer Weile auf den Weg zu unserem Cottage nahe Galway.