Paros ist eine kleine Runde Insel, auf der sich das Ganze Leben hauptsächlich im Norden abspielt. Dies ist bereits bei der Ankunft deutlich erkennbar. Wer im Norden blieb, konnte den nächsten Bus nehmen. Wir wollten allerdings in den Süden und mussten zwei Stunden auf den Bus warten, der bereits nach halber Strecke nur noch für uns fuhr.
Übers Internet erfuhren wir, dass sich die schönsten Strände im Süden befinden und fanden ein wunderschönes kleines Apartment für weit weniger Kosten, als die Meisten Hotels auf der Insel. Die Vorzüge einer eigenen Küche bekamen wir sofort zu spüren, denn innerhalb von 5 Kilometer waren nur zwei unverschämt teure Restaurants zur Auswahl. Wir genossen es, Ausschlafen zu können mit anschließendem Frühstück auf unserer bezaubernden Sonnenterrasse zu genießen. Auch am Abend machten wir uns einfache Gerichte wie Pasta und ließen den Abend bei einem Gläschen ausklingen.
Keine 150 Meter von uns entfernt befand er sich hinter einem Weinfeld und einer Zeile hoher Büsche. Der Grund, wofür tausende Menschen sich eine Woche frei nehmen, zum Flughafen fahren, mehrere Stunden in den Flieger sitzen, meist erst spät abends am Ziel ankommen und sich dann bereits schon 6 Tage später wieder auf den Rückweg machen müssen. Und ja, das ist es wert. Wie sonst kann man richtig abschalten, ohne dauernd mit Arbeit konfrontiert zu werden, oder sich bei dem Gedanken daran zu erwischen. Ok, ich schweife aus…
Es ist der Golden Beach, einer der schönsten Strände Griechenlands.
Der Sand ist Gold-Gelb und das Wasser Türkis-Blau. Früh morgens packten wir Sonnencreme, Schirm, Decke und ein bischen Obst ein und machten uns sogleich auf den Weg. Vorne angekommen konnten wir unseren Augen kaum trauen. Wer hätte gedacht, dass sich hier so viele Menschen versammeln. Woher kamen die alle? Hier ist doch absolut tote Hose! Jede und zwar wirklich jede Liege war voll. Die Leute begannen bereits sich mit Handtüchern dazwischen zu quetschen. Nein, so stellten wir uns diese Tage hier nicht vor. Das konnte doch unmöglich der einzige Strand sein. Es muss doch noch irgendwo weiter gehen. Also beschlossen wir einfach der Küste entlang weiter in Richtung Westen zu laufen und siehe da. Nicht einmal 100 Meter weiter, schräg um die Ecke befanden sich noch weitere drei Strände. Diese waren allerdings komplett ohne Liegen und einer davon so hinter Gebüschen versteckt, dass nur die Einheimischen von ihm wussten. Naja, die Einheimischen und wir 😉 Hinter den Büschen ging es circa einen Meter hinunter zu einem fünf Meter langen und 15 Meter breiten Strand – unserem kleinen Privat-Strand. Links und rechts befanden sich Felsen, die ihn beinahe unsichtbar machten und auch vor Wind schützten.
Wir hatten ihn gefunden. Den perfekten Platz zum Entspannen. Nach ein paar Tagen wurde es mir doch zu langweilig und ich überredete Corinna, dass wir uns einen Roller schnappten, um doch noch etwas die Insel zu erkunden. Dies war die mit Abstand schlechteste Idee, die ich je hatte. Er wollten wir ein Quad nehmen, jedoch hatte er nur 50 ccm, worauf wir nach 5 Minuten Fahrt schon umdrehten und ihn gegen einen 125 ccm Roller tauschten. Der Wind wehte aber so stark, sodass eine einfache Fahrt zum Slalom wurde und wir ihn nach krampfhaften 30 Minuten Fahrt und einem kurzen Einkauf zurück gaben. Die ganze Fahrt über blies es mir den Helm vom Kopf. Wir beschlossen uns wieder unserem kleinen Paradies zu widmen um zu Entspannen.
In Summe verbrachten wir an diesem Ort knappe 10 Tage, bevor es mit der nächsten Fähre weiter nach Athen ging.
Bei der Buchung dieser Fähre gab es derart hohe Preisunterschiede, dass ich mich kurzerhand einfach für die Holzklasse entschied. Problematisch hierbei war, dass bis auf ein paar kleine Zahlen rein Garnichts lesbar war. Mehr als 4 Mal mussten wir den Platz wechseln, bis wir letztendlich neben dem Sonnendeck unter einem kleinen Vordach unsere Ruhe fanden. Immerhin ging die Fahrt nur knappe 4 Stunden.