Von Manaus zum Iguazu Wasserfall

Während der Amazon Tour lernten wir einige Leute kennen und beschlossen einen Tag später mit Kare und Virginia nach Paricatuba zu fahren. Es hieß, man könne für schlappe 5 € pro Person mit den Pinken Delfinen schwimmen. Nach 2 Stunden Fahrt durch die Pampas und dem ununterbrochenen ausweichen der Schlaglöcher kamen wir endlich an. Am Rande des Rio Negro befand sich ein kleines Gebäude schwimmend im Wasser. Im inneren war es sehr schlicht eingerichtet. Es gab Plastikstühle, ein Fernseher und Toiletten. Das 2-Köpfige Personal konnte kein Wort in Englisch, was für uns hieß, dass wir kein Wort von den Sicherheitsinstruktionen verstanden hatten. Die Frau hat so lange erklärt und immer wieder auf die Zähne und Rückflossen eines Holzdelfins gezeigt, dass ich schon gar keine Lust mehr hatte ins Wasser zu gehen. Zum Glück hatte Kare uns dann letztendlich das Wichtigste übersetzt.

Kurz und knapp hieß es: „Hier in der Nähe ist ein Delfin, der Menschen angreift. Sollte er auftauchen, darf niemand ins Wasser steigen.“

Irgendwie seltsam. Sehen die Einheimischen einen Jaguar, wird er sofort getötet, weil er die Kälber der Bauern frisst. Gibt es einen Delfin, der Menschen angreift in der Nähe einer Touristenattraktion, so lässt man ihn am Leben und die Leute bekommen nicht alles, wofür sie bezahlt haben geboten.

Wie das Leben so spielt war der besagte Delfin vor Ort und wir durften ein paar davon vom Steg aus streicheln.

DSCF2890DSCF2894-1 DSCF2966DSCF2942DSCF2972-1 DSCF3052DSCF2920 DSCF2892-1Es war dennoch ein Abendteuer, denn wir beschlossen, weil es so heiß war 30 Meter neben dem Steg zu baden. Vielleicht hätten wir ja Glück und ein paar Delfine verirren sich zu uns her. Leider war dem nicht so, aber das Wasser war herrlich. Es schimmerte Rot-Schwarz und fühlte sich sehr warm an.

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DSCF2922 DSCF2983Auf dem Rückweg blieben wir für einen Happen in Manaus stehen. Virginia schlug einen Italiener vor, der ein reichhaltiges Pasta Buffet anbietet. Wir stellten uns eine lange Theke mit zahlreichen Variationen vor und stimmten sofort zu. Das Etablissement war sehr schön und der Preis für das Buffet billiger, als für ein Gericht, also viel der Entschluss sogar für mich leicht. Ich wollte gerade aufstehen und mir etwas holen, da wurde mir erst bewusst, dass hier nirgends eine Theke war. Rundum waren nur Tische zu sehen, also wo soll ich hier zum Buffet kommen? Als ich nachfragen wollte, kam schon ein Kellner mit dem ersten Gericht. Da schoss es mir endlich. In diesem Restaurant bekommt jeder Kunde eine Karte, die eine Rote und eine Grüne Seite hat. Liegt die Grüne Seite oben, so kommen die Kellner abwechselnd mit Gerichten, bis man die Karte auf die Rote Seite dreht. Genau gesagt springen die Kellner den ganzen Abend mit den Gerichten von Tisch zu Tisch.

Das Essen schmeckte uns allen super und auch die Art, wie alles abläuft war für uns ein Erlebnis. Hier war der Kunde nicht König, sondern Gott.

Dies war unser letzter Abend in Manaus, denn die Reise musste weiter nach Foz do Iguazu gehen.

Wir buchten wie immer eines der günstigsten Hostel und bekamen sogar ein Einzelzimmer geboten.

DSCF3128Irgendwie war es Schicksal, dass genau dann Corinna erkrankte und sie die ersten 2 Tage mit Prince of Bel Air Folgen im Zimmer verbrachte. Viele Flughäfen haben bewusst keine ATM´s mit VISA Zeichen in Reichweite, sodass man gezwungen ist erst einen kleinen Teil des Geldes wechseln zu lassen. Vorsorgehalber entschied ich mich den akzeptablen Dollar Kurs zu nutzen und versuchte Real in Dollar einzutauschen.

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Am letzten Tag gingen wir dennoch los und beschlossen uns aus finanziellen Gründen für die Brasilianische Seite. Die Anreise ist mit viel weniger Aufwand verbunden und erheblich günstiger nach zahlreichen Unterhaltungen mit anderen Touristen, sowie Recherchen im Internet, kam ich zu folgender Schlussfolgerung:

Wenn man sich für den Wasserfall und weniger für den Park drum herum interessiert, ist die Brasilianische Seite besser, denn man bekommt einen besseren Überblick, wie groß der Wasserfall ist und kann auch auf die Plattform vor einen Teil des Wasserfalles gehen. Von dort ist auch die Wucht des Wasserfalles besser zu sehen. Legt man allerdings mehr Wert auf die Nähe und den darum befindlichen Park, ist die Argentinische Seite besser.

Wichtig: Das ist meine Schlussfolgerung und aus Zeitgründen leider nicht meine persönliche Erfahrung. Der Plan war eine Gegenüberstellung mittels eines kompletten Berichts von beiden Seiten zu machen. Leider hatten wir nur noch einen Tag Aufenthalt und entschieden uns aus finanziellen Gründen für die Brasilianische Seite.

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DSCF3357Wir konnten mit dem Bus vor unserem Hostel für knapp 2 Euro direkt bis zum Eingang vom Park fahren. Der Eintritt machte 33 Euro für beide zusammen und war in Real, oder Dollar zu bezahlen. Die Argentinische Seite hingegen wäre uns inkl. Hin- und Rückreise auf knapp 100 Euro gekommen. Natürlich gibt es im Park noch zahlreiche andere Möglichkeiten um sein Geld zu kommen, wie zum Beispiel die Fahrt mit dem Boot bis knapp unter den Wasserfall, oder eine kleine Safari Tour mittels Elektroauto. Wir waren der Meinung, dass je näher man dem Wasserfall kommt, desto weniger man von ihm tatsächlich sieht. Aus diesem Grund haben wir keinerlei Extras gebucht und sind mit dem Bus bis zur vorletzten Station gefahren 😉

Von dort aus gibt es einen Pfad der Klippe entlang bis zum Salto Santa Maria Podest. Mittels zahlreichen Aussichtspunkten hat man viele Möglichkeiten, das perfekte Foto zu ergattern, jedoch alles aus weiter Ferne. Ganz vorne beim Podest angekommen standen wir vor einem Schild. Es wurde darauf hingewiesen, dass wer da hinaus geht auch garantiert nass wird. Ich zog mein T-Shirt aus, packte es in den Rucksack und gab Corinna den Regenponcho. Die Kamera haben wir in den Regenschutz vom Rucksack eingewickelt und stapften bis zum vordersten Punkt. Das Wetter und die Aussicht war der absolute Hammer. Hinter uns war ein Teil des reißenden Wasserfalls und seitlich unter uns konnte man auf den nächsten hinab blicken. Das Schild hatte Recht.. Ich wurde komplett nass und sogar Corinna bekam einiges an Wasser ab, aber das war es wert.

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Mit zufriedenen Gesichtern gingen wir 3 Stunden später wieder zurück zum Hotel und werteten die Fotos aus. Man muss dazu sagen, die Tour wäre auch in 2 Std. machbar da sich Corinna noch ein wenig der Tierwelt widmete. Die Kamera hatte zum Glück alles wohlbehalten überlebt, wodurch zukünftige Schnappschüsse garantiert sind 😉

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